DÜSSELDORF. Für eine Anschlussregelung zur Gewinnglättung in der Landwirtschaft haben sich die agrarpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der CDU/CSU-Landtagsfraktionen ausgesprochen. Nach ihrer Auffassung sollte den Landwirten weiterhin die Möglichkeit gegeben werden, den Gewinn eines Wirtschaftsjahres auf drei statt auf zwei Jahre zu verteilen. „Daneben halten wir die Einführung einer Risikoausgleichsrücklage für dringend notwendig, damit land- und forstwirtschaftliche Betriebe für schlechte Jahre selbst steuerliche Rücklagen bilden und so vorsorgen können“, heißt es in einer aktuellen gemeinsamen Erklärung der Unionsagrarsprecher.
Mit der bis 2022 befristeten steuerlichen Gewinnglättung für Einkünfte aus der Land- und Forstwirtschaft wird sich am Freitag der Bundesrat befassen. Der Agrar- und der Wirtschaftsausschuss der Länderkammer empfehlen, in deren Stellungnahme zum Entwurf eines Jahressteuergesetzes 2022 die Forderung nach einer Vorlage für eine leicht administrierbare Anschlussregelung für die wegfallende „Tarifermäßigung“ aufzunehmen.
Die Agrarsprecher der Unionsfraktionen in den Landtagen weisen in ihrer Erklärung darauf hin, dass Land- und Forstwirte zur Versorgung der einheimischen Bevölkerung mit hochwertigen und regionalen Lebensmitteln sowie zugleich zum Erhalt der natürlichen Lebensräume einen wichtigen Beitrag leisteten. Aktuell befänden sich jedoch viele dieser familiengeführten Unternehmen in wirtschaftlicher Schieflage. Die enorm gestiegenen Preise für Energie und Düngemittel sowie Ernteausfälle aufgrund von Dürren, Starkregen und Hagel bedrohten ihre Existenz.
Ihnen sei es deshalb ein wichtiges Anliegen, die aus Gewinnschwankungen resultierenden zusätzlichen Steuerbelastungen von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben auch in Zukunft zu reduzieren, so die agrarpolitischen Sprecher der Fraktionen von CDU und CSU. „Unsere Landwirtschaft leistet enorm viel für unsere Gesellschaft. Sie muss momentan mit den dramatisch steigenden Kosten zurechtkommen. Da kann es einfach nicht sein, dass zugleich auch noch die steuerliche Situation verschlechtert wird“, so der landwirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen, Markus Höner, heute in Düsseldorf. Die Tarifglättung habe sich in den vergangenen Jahren als wichtige Hilfe bewährt. AgE/ri