HANNOVER. Der Agrarausschuss des Niedersächsischen Landtags hat die Aufnahme des Wolfs ins Landesjagdrecht beschlossen. Zufrieden mit dieser Entscheidung zeigte sich die FDP-Landtagsfraktion. Es sei endlich der erste Schritt in die richtige Richtung erfolgt, um die Wolfspopulation auf ein verträgliches Maß zu regulieren, erklärte der landwirtschaftspolitische Sprecher der Liberalen, Hermann Grupe. Mit der stark gewachsenen Wolfspopulation in Niedersachsen sei auch die Zahl der Weidetierrisse gravierend gestiegen. Für Nutztierhalter sei die Situation finanziell existenzbedrohend und psychisch sehr belastend.
Zugleich kritisierte Grupe ein „jahrelanges Verschleppen dieses dringlichen Themas durch die aktuelle und vorherige Landesregierung“. Bereits im Jahr 2015 habe die FDP-Landtagsfraktion erstmals die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht gefordert. Dass eine Entscheidung erst Jahre später gefallen sei, habe bei vielen Weidetierhaltern „für viel Leid und Frust gesorgt“. Das verspielte Vertrauen in die Politik lasse sich nur schwer wieder aufbauen. „Darum erwarte ich, dass das jetzt beschlossene neue Jagdrecht auch konsequent umgesetzt wird, damit sich die Lage schnellstmöglich verbessert“, so Grupe.
Tatsächlich war um das Thema jahrelang gestritten worden. Die Grünen im Landtag hatten auf den Schutzstatus des Wolfes verwiesen und eine Aufnahme dieser Tierart in das Jagdrecht als Symbolpolitik gewertet. Mit dieser werde keinem Weidetierhalter geholfen, warnte die Fraktion im vorigen Oktober. Der Wolf dürfe nämlich weiter nicht geschossen werden. Die wichtige Unterstützung, zum Beispiel beim Zaunbau, bleibe auf der Strecke. AgE