WIEN. Der neue österreichische Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig hat sein Amt angetreten. Er wurde heute in Wien von Bundespräsident Alexander van der Bellen vereidigt. Totschnig war seit August 2017 Direktor des Österreichischen Bauernbundes. Er folgt auf Elisabeth Köstinger, die am Montag vergangener Woche überraschend ihren Rücktritt erklärt hatte.
„Dass ich mich als Bundesminister künftig für Österreichs Land-, Forst- und Wasserwirtschaft wie auch für unsere Regionen einbringen darf, ist ein großes Privileg, denn das sind unsere Lebensgrundlagen“, sagte Totschnig, der nach seiner Vereidigung dem Nationalrat seine Werte und Ziele skizzierte. Der neue Minister hob hervor, dass die Bauern vor großen Herausforderungen stünden, die vom technologischen und strukturellen Wandel über den Klimawandel bis hin zu den steigenden Ansprüchen der Gesellschaft und des Marktes reichten. Hinzu kämen aktuell die enormen Betriebsmittelkosten, die den Agrarsektor zusätzlich unter Druck setzten.
Totschnig will seine Arbeit als Landwirtschaftsminister nach zwei klaren Zielen ausrichten. Zum einen will er die Landwirte bestmöglich durch die Herausforderungen begleiten und unterstützen, zum anderen die Lebensmittelversorgung für die Bevölkerung sichern. „Denn nicht die Politik sorgt für Lebensmittel, sondern unsere Bäuerinnen und Bauern“, betonte der neue Ressortchef. Der Weg zu diesem Ziel führe ganz klar über die Ökosoziale Marktwirtschaft, die sein Kompass sei. „Es geht immer um die Balance zwischen ökonomisch tragbar, ökologisch machbar und sozial ausgewogen“, unterstrich der neue Landwirtschaftsminister.
Nachfolger für Totschnig als Direktor beim Bauernbund ist der bisherige Referent im ÖVP-Parlamentsklub, David Süß. Verbandspräsident Georg Strasser hob hervor, dass Süß breite Fachkompetenz mitbringe. In seiner bisherigen Tätigkeit habe er mit seiner verbindenden Art und politischem Weitblick überzeugt. „David Süß ist ein geschickter Verhandler. Er beherrscht es, unterschiedliche Interessen gekonnt auszutarieren“, so Strasser. AgE