STRASSBURG. Das Europaparlament mahnt eine bessere Politik für die ländlichen Räume an. In einer gestern mit großer Mehrheit im Straßburger Plenum angenommenen Entschließung wird die EU-Kommission aufgefordert, den ländlichen Gebieten mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Dazu soll sie einen speziellen „Mechanismus zur Sicherung des ländlichen Lebens“ entwickeln. Bei der Ausarbeitung von Rechtsvorschriften und Finanzprogrammen im Bereich der Landwirtschaft oder der Kohäsionspolitik seien die Bedürfnisse der in den ländlichen Regionen lebenden Menschen zukünftig angemessener zu berücksichtigen.
Die EU-Parlamentarier fordern Maßnahmen mit klaren und erreichbaren Zielsetzungen. Konkret werden als Ziele höhere Mindestlöhne, „gute Arbeitsbedingungen“ und die soziale Integration genannt. Zudem seien ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Geschlechtern in den landwirtschaftlichen Entscheidungsgremien und insbesondere eine Verringerung der Arbeitslosigkeit von Frauen notwendig.
In ihrer Entschließung verweisen die Abgeordneten auf die Herausforderungen für die Dörfer und ländlichen Gemeinden aufgrund von Bevölkerungsrückgang und Überalterung. Außerdem seien diese stärker mit Problemen beim Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen und wirtschaftlichen Möglichkeiten konfrontiert. Die Kommission müsse bei Fördermaßnahmen für die ländlichen Regionen die Abstimmung zwischen EU- und nationaler Finanzierung verbessern. AgE/kl