BERLIN. Für Enttäuschung sorgt der Agrarhaushalt für das kommende Jahr beim Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). „Wer 30 % Bio will, muss auch mindestens 30 % seiner Ressourcen in Bio investieren“, erklärte der geschäftsführende Vorstand des Bio-Spitzenverbandes, Peter Röhrig. Der Haushalt 2023 mit einer nur kleinen Steigerung des Budgets für das Bundesprogram Ökologischer Landbau (BÖL) bilde das jedoch nicht ab.
Damit das 30-Prozent-Ökolandbau Ziel bis 2030 erreicht werde, seien verstärkte Anstrengungen der Bundesregierung notwendig: „Es muss die ganze Innovationspower des Bio-Sektors mobilisiert und intensiv in Öko-Forschung investiert werden“, mahnte Röhrig. Nach seiner Einschätzung bräuchte es dazu nicht unbedingt zusätzliche Haushaltsmittel, wenn der Forschungsetat des Bundeslandwirtschaftsministeriums konsequent in Richtung Bio umgeschichtet würde. Aktuell liege der Anteil der Mittel für die Öko-Forschung allerdings bei lediglich knapp 2 %. Der BÖLW-Vorstand erwartet von Ressortchef Cem Özdemir, in der eigenen Ressortforschung und in anderen Haushaltstiteln dafür zu sorgen, „dass wirklich 30 % der Ressourcen für Bio genutzt werden, so dass Anspruch und Wirklichkeit zusammenkommen können.“
Gut sei, dass für 2023 Mittel für den Umbau der Tierhaltung eingeplant seien, die nicht nur den notwendigen Umbau der Ställe fördern, sondern auch laufende Mehrkosten einer anspruchs-vollen Tierhaltung, so Röhrig. Zusammen mit der geplanten neuen Haltungskennzeichnung und einem verbesserten Baurecht gebe das vielen landwirtschaftlichen Betrieben eine Zukunftsperspektive. AgE/rm