MÜNCHEN. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber ist strikt gegen ein baldiges Aus für Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse. „Heimische Biokraftstoffe sind nicht nur ein wesentliches Standbein des Klimaschutzes im Verkehr, sie ermöglichen auch eine Reduktion von Sojafuttermittelimporten aus Drittländern“, kontert Kaniber Pläne von Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die Kappungsgrenze für Biokraftstoffe vom Acker bis 2030 auf null zu drücken. „Wenn Frau Lemke der Auffassung ist, dass heimische Biokraftstoffe in Konkurrenz zu unserer Lebensmittelproduktion stehen, dann führt sie die Debatte offenbar nur für den Beifall in der eigenen Anhängerschaft, aber nicht mit Fakten. Denn sie müsste es eigentlich besser wissen“.
Und wo die Bundesumweltministerin mit einer „zweifelhaften Klimaleistung“ der heimischen Biokraftstoffe argumentiere, missachte sie Zahlen ihrer eigenen Regierung, erklärte Kaniber. So sei laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Jahr 2020 die beeindruckende Menge von 13,1 Mio t Kohlendioxid durch den Einsatz von Biokraftstoffen eingespart worden. „Die Bundesumweltministerin sägt mit ihrer Äußerung gerade an dem einzigen Ast, der den Klimaschutz im Verkehrssektor maßgeblich trägt und betreibt ideologische Symbolpolitik, die nichts mit einer Klimaschutzpolitik im Sinne des Pariser Klimaschutzabkommens zu tun hat“, so die CSU-Politikerin. AgE