BERLIN. Die Union sieht ihre offene Haltung gegenüber neuen Züchtungstechniken bestätigt. „Die heutige Expertenanhörung hat die Chancen von neuen genomischen Techniken für die Ernährungssicherung bekräftigt“, erklärte der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, anlässlich der heutigen öffentlichen Anhörung des Bundestagsernährungsausschusses. Innovationen wie die CRISPR/Cas-Technologie könnten beispielsweise Mais hervorbringen, der mit wenig Wasser auskomme und dem Klimastress trotzen könne. Auch Mehltau-resistenter Weizen könne ein Baustein für mehr Erträge sein und zugleich helfen, die Preisrallye beim Weizen abzubremsen.
„Mit unserem Antrag zu genomischen Techniken zeigen wir den Weg auf, wie wir die Chancen dieser Techniken verantwortungsvoll nutzen können“, erläuterte der CDU-Politiker. Er warf der Ampelkoalition vor, sie sei auch bei diesem Thema zerstritten: „Rot und Grün bremsen diese Zukunftstechnologien im Ackerbau aus purer Ideologie aus.“ Dadurch gehe wertvolle Zeit verloren.
Aus Sicht des zuständigen Berichterstatters der CDU/CSU, Dr. Oliver Vogt, hat die Anhörung die vielfältigen Potentiale der neuen genomischen Techniken aufgezeigt. Es gehe um eine präzisere Züchtung von Pflanzen in kürzerer Zeit, um den steigenden Herausforderungen der Welternährung zu begegnen. Um das zu erreichen, müsse dringend das europäische Gentechnikrecht geändert werden. Es gehe darum, Feldforschung und Anwendung auch in Europa zu ermöglichen und den Landwirten ein wichtiges Werkzeug zur nachhaltigen Intensivierung an die Hand zu geben. Die Bundesregierung sei nun gefragt, diesen Prozess in Brüssel aktiv und konstruktiv mitzugestalten. AgE/rm