BERLIN. Das Bundeslandwirtschaftsministerium wird im nächsten Jahr ein Pflanzenschutzmittel-Reduktionsprogramm vorlegen. Das hat Staatssekretärin Silvia Bender anlässlich eines Treffens zur Weiterentwicklung des Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) heute in Berlin angekündigt. Als einen Baustein des Reduktionsprogrammes werde man den NAP zu einem wirksamen und effizienten Instrument der Pestizidreduktion ausbauen, teilte die Staatssekretärin gegenüber AGRA-EUROPE mit.
Ihren Angaben zufolge wird das Agrarressort die Prozesse in den Arbeitsgremien des NAP zukünftig stärker steuern und die Zielrichtungen der Aktivitäten und Maßnahmen konkret vorgeben. „Auch die Umsetzung von Empfehlungen aus dem NAP werden wir konsequent nachhalten“, versicherte Bender. Mit der Neuberufung des wissenschaftlichen Beirates verstärke man zusätzlich die Forschungsexpertise des NAP.
„Wir haben uns für eine nachhaltigere Landwirtschaft ambitionierte Ziele gesetzt“, erläuterte Bender. Eines davon gebe auch die europäische Farm-to-Fork-Strategie mit ihrer Zielsetzung vor, bis 2030 den Einsatz und das Risiko von Pflanzenschutzmitteln insgesamt um 50 % zu reduzieren. Damit es hier vorangehe, müsse man gemeinsam an der Pestizidreduktion arbeiten. Für die Staatssekretärin ist das „ein wichtiger Baustein, um Gewässer und Grundwasser, Luft und Boden, Insekten und die menschliche Gesundheit gesundzuhalten und damit die Landwirtschaft zukunftsfest aufzustellen.“
Der Nationale Aktionsplan hat das Ziel, die Risiken weiter zu reduzieren, die durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln entstehen können. Im Koalitionsvertrag haben sich SPD, Grüne und FDP darauf verständigt, den NAP weiterzuentwickeln. Dies war wesentlicher Tagesordnungspunkt beim heutigen Treffen des NAP-Forums. AgE/rm